Silberband 064 - Die Stimmen der Qual by Perry Rhodan

Silberband 064 - Die Stimmen der Qual by Perry Rhodan

Autor:Perry Rhodan [Rhodan, Perry]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2009-11-27T00:00:00+00:00


18.

»Die TIMOR zieht sich zurück«, rief Gucky. »Jetzt habe ich überhaupt keinen Kontakt mehr mit ihr.« Er hatte ihn ganz kurz wiedergehabt, nachdem sich durch die Erschütterungen, die den Meteor durchliefen, ein Riß in einer der Höhlenwände gebildet hatte – groß genug, um die Gefangenen hindurchschlüpfen zu lassen. Sie waren herausgekommen und besaßen wieder ihre alten Fähigkeiten. Nur eine Funkverbindung zur TIMOR war weiterhin nicht möglich.

Atlan war mit Gucky auf eine Exkursion gegangen. Nun stand er auf einem Sockel aus weißem Stein und spähte von dort über eine Mauer hinweg, die eine kreisrunde Halle nach Westen hin begrenzte. Dahinter befand sich das mit farbenprächtigem Material ausgelegte Bett eines künstlichen Flusses. Sein jenseitiges Ufer wurde durch eine durchsichtige Kristallwand gebildet. Durch sie hindurch konnte der Arkonide sehen, was vor dem Berg mit seinen zahlreichen Tempeln geschehen war. Die Wälder und die in ihnen verborgenen Städte standen in hellen Flammen.

Atlan wischte sich über die Augen. Er versuchte, mehr zu erkennen, doch das Bild war seltsam unscharf. Als er den Kopf wandte, entdeckte er die echsenartigen Tiere, die mit der Strömung aus dem Berg hervorkamen. Sie hatten lange, kantige Köpfe und tiefrote Augen, die wie Ovale aus dem Schädel hervorquollen. Einige dieser Bestien schnellten sich an der Wand empor und schnappten nach dem Arkoniden.

Atlan spürte die Gefahr, aber er wich ihr nicht aus. Er stand da, ohne sich zu bewegen, und zuckte auch nicht zurück, als die mit scharfen Zähnen bewehrten Kiefer dicht vor seinem Gesicht zusammenschlugen.

Sein ganzer Körper schien zu klingen. Ihm war, als höre er Stimmen in sich, die eine bekannte Sprache benutzten. Dennoch verstand er nichts.

Eine unsichtbare Gewalt packte ihn an den Schultern und zerrte ihn herum. Gucky hockte unter ihm auf dem polierten Boden der Halle und blinzelte zu ihm herauf.

»Alter Träumer!« rief der Ilt. »Was hältst du von einem kleinen Spaziergang, jetzt, da wir endlich unser Gefängnis verlassen haben?«

Atlan kämpfte gegen die körperliche Schwäche und das Unwohlsein.

Die Stimmen der Qual, signalisierte sein Extrasinn. Sieh dich vor. Die Mutanten werden gleich durchdrehen.

Ihm gegenüber endete ein Schacht, der schräg in die Tiefe führte. Aus ihm stiegen einige Asporcos hervor. Ihre Kleidung kennzeichnete sie als Priester. Ihr Verhalten verriet, daß sie die geheimnisvollen Beeinflussungsimpulse bereits wesentlich intensiver verspürten als er und Gucky. Sie bewegten sich mit unsicheren Schritten voran, verhielten ab und zu, als ob sie in sich hineinhorchten, richteten ihre Handfeuerwaffen ziellos gegen die Decke der Halle und feuerten.

»Komm schon!« drängte Gucky.

Er griff nach dem Arm des Arkoniden und zerrte daran. Atlan stieg von dem Sockel herab. Er kämpfte gegen jene unbekannte Gewalt an, die versuchte, sein Bewußtsein auszuschalten oder zu übernehmen. Zögernd schritt er neben dem Ilt her, der sich immer wieder zu den Asporcos umblickte. Die Priester hatten ihn und den Arkoniden längst entdeckt, aber es gelang ihnen nicht, ihre Bewegungen zu koordinieren. Sie beobachteten die beiden Fremden, aber keiner von ihnen zielte direkt auf sie. Staunend verfolgte er ihre Aktionen, ohne sich unmittelbar bedroht zu fühlen. Er wäre vermutlich sehr überrascht gewesen, wenn ihn eine Kugel getroffen hätte.



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